Georg Kowalski ist in den 1980er Jahren Vorsitzender der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW) in Kreuzberg und gehört der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Verband der Antifaschisten (VVN-VdA) an. Er nimmt an diversen Veranstaltungen des Aktiven Museums teil.
1881 wird das Gebäude als Kunstgewerbemuseum mit einer Unterrichtsanstalt und Bibliothek eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg erleidet es schwere Zerstörungen. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen wird das Museum ab 1977 wieder aufgebaut und 1981 neueröffnet. Die erste große Ausstellung heißt »Preußen – Versuch einer Bilanz«. Heute ist es ein Ort für zeitgenössische Kunst aus der ganzen Welt.
Anlässlich der Ausstellung »Preußen – Versuch einer Bilanz« im August 1981 wird der Ort des Hausgefängnisses der Gestapo-Zentrale zum ersten Mal mit einem mehrsprachigen Schild markiert. Die deutsche Aufschrift lautet: »Hier befanden sich die Folterzellen der Geheimen Staatspolizei«. Ähnliche Schilder werden in den folgenden Jahren mehrfach beschmiert, zerstört und wieder erneuert.
»Es war eine sehr bewegende, symbolische Aktion.«
Christine Fischer-Defoy forscht in den 1980er Jahren zur Geschichte der Berliner Kunsthochschulen in der NS-Zeit. Sie ist im Aktiven Museum engagiert und wird 1991 Vorsitzende des Vereins. Später beschäftigt sie sich mit der Emigration aus Deutschland ab 1933.
Warum warst Du dabei?
Uns ging es damals darum, dass vom Land Berlin immer gesagt wurde, es gebe keine authentischen Reste mehr auf diesem Gelände, es sei alles damals tiefenenttrümmert worden, also, es sei sinnlos, hier noch nach historischen Spuren zu suchen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Es waren auch sehr viele ältere Menschen dabei, die selbst zum Teil in diesen Gestapo-Gefängnissen inhaftiert waren. Wir haben einen Graben entlang der vermuteten Umfassungsmauer des Gestapo-Gebäudes gegraben, aber natürlich nicht mehr als vielleicht 30 Zentimeter tief.
Wie betrachtest Du die Aktion im Rückblick?
Es war eine sehr bewegende, symbolische Aktion, die aber dann große Medienaufmerksamkeit bekommen hat dafür, dass man eben aus diesem Gelände einen Denkort machen soll, wie wir das damals genannt haben.
Es war sozusagen der Auftakt dafür, dass das Land Berlin dann im folgenden Jahr eben wirklich diese archäologischen Grabungen gemacht hat, bei der dann noch eine Reihe von Gebäuderesten wieder zum Vorschein kam.
Georg Kowalski ist in den 1980er Jahren Vorsitzender der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW) in Kreuzberg und gehört der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Verband der Antifaschisten (VVN-VdA) an. Er nimmt an diversen Veranstaltungen des Aktiven Museums teil.
Heinz-Dieter Schilling ist Diplom-Religionspädagoge, Dozent und Publizist. Bei der Gründung des Aktiven Museums im Juni 1983 wird er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Von 1983 bis 1986 leitet er zudem die Geschäftsstelle des Vereins.
Während des Nationalsozialismus ist Falk Harnack Widerstandskämpfer und hält Kontakte zu den Widerstandsgruppen Weiße Rose und Rote Kapelle. Nach dem Krieg ist er als erfolgreicher Drehbuchautor und Regisseur tätig. Das Aktive Museum ernennt ihn 1984 zum Ehrenmitglied.
»Wir waren später völlig überrascht, dass an der Stelle tatsächlich Kellerräume der Gestapo freigelegt wurden.«
Jürgen Karwelat ist seit 1983 Mitglied der Berliner Geschichtswerkstatt und zum Zeitpunkt der Grabungsaktion als Jurist im Bundeskartellamt tätig. Später wechselt er in verschiedene Bundesministerien. Seine Mitarbeit in der Berliner Geschichtswerkstatt hält bis zum heutigen Tage an.
Warum warst Du dabei?
Ich hatte schon einige Jahre zuvor auf dem unwirtlichen Gelände eine Gedenkfeier zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs organisiert. Insofern war ich sofort dabei, als das Aktive Museum an uns herangetreten ist, dass wir etwas auf dem Gelände machen sollen, um diesen Täterort zu kennzeichnen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Ich war der Anmelder der Veranstaltung und habe der Polizei und auch der Senatsverwaltung vorenthalten, dass nicht nur ein Text gelesen werden soll, sondern wir auch konkret graben wollten.
Glücklicherweise hat die Polizei, die das Geschehen aus der Ferne beobachtete, mich während der Aktion auf diese Sache nicht angesprochen.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Das war sehr gelungen. Wir waren einige Monate später völlig überrascht, dass an der Stelle, an der wir symbolisch gegraben haben, tatsächlich Kellerräume des Gestapo-Hauptquartiers freigelegt wurden.
Wir haben mit der Aktion einen wichtigen Schub für das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors gegeben.
»Die Aktion war ein wichtiges Element zivilgesellschaftlichen Engagements.«
Der Politik- und Kulturwissenschaftler Udo Gößwald ist Gründungsmitglied der Berliner Geschichtswerkstatt und des Aktiven Museums. Von 1987 bis 2022 ist er als Direktor des Museums Neukölln tätig.
Warum warst Du dabei?
Ich habe die Aktion aktiv unterstützt und während der Grabung Texte zur Funktion des Reichssicherungshauptamtes und der Geschichte des Geländes vorgetragen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
An den Enthusiasmus, mit dem auf dem Gelände gegraben wurde.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Die Aktion war ein wichtiges Element zivilgesellschaftlichen Engagements, das den Stein ins Rollen brachte, um die Forschung über Widerstand und Verfolgung während des NS-Regimes zu intensivieren.
Zugleich wurde damit der Ort der Täter öffentlich markiert und der Berliner Senat aufgefordert, dort ein Gedenk- und Dokumentationszentrum zu errichten.
»Das Motto ›Grabe wo du stehst‹ war bis dahin in Berlin noch nie so politisch umgesetzt worden.«
Sabine Weißler ist Gründungsmitglied und stellvertretende Vorsitzende des Aktiven Museums. Von 1989 bis 1991 sitzt sie für die Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL) im Berliner Abgeordnetenhaus und ist später als Kultur- und Bibliotheksamtsleiterin in Steglitz-Zehlendorf und als Kulturstadträtin in Mitte tätig.
Warum warst Du dabei?
Ich war Gründungsmitglied des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand und gleichzeitig Teilnehmerin des Jurysitzungen für eine Neugestaltung des Geländes des ehemaligen SS-Reichsicherheitshauptamtes in meiner Funktion als Kulturpolitikerin der Alternativen Liste.
In der Jury kam es immer wieder zu Diskussionen über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Resten des Gebäudes. Während einer Sitzung kam die Meldung, der Abriss sei bis zu Oberkante Keller erfolgt. Das legte nahe, Kellerteile müssten noch vorhanden sein. Dann passierte erstmal nichts.
Das Aktives Museum ergriff die Initiative und formulierte einen Aufruf für die Aktion Nachgegraben, die ich gemeinsam mit anderen Mitgliedern organisierte. Noch lange vor jeder Form des Desktoppublishings sieht man dem Flugblatt meine liederliche Handschrift an.
Der Tag war aufregend. Wir standen da und wussten nicht wo anfangen. Ich kannte genügend Fotos und schätzte die Distanz zum Gropius Bau ab. Wir gruben uns sehr mühsam in den feinen Schutt ein, aber am Ende sah man unsere Spuren deutlich.
Später stellten wir fest, dass die Schätzung erstaunlich genau war. Wären wir wirklich auf die Bodenplatte gestoßen, ich wäre in Ohnmacht gefallen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
An die große Teilnahme. Es waren nicht nur Freundinnen und Freunde da. Menschen, die einfach davon in der Nachbarschaft gehört hatten, kamen und hielten diese Spurensuche für wichtig.
Wie betrachtest Du die Aktion im Rückblick?
Das Motto der Geschichtswerkstätten „Grabe wo du stehst“ war bis dahin in Berlin noch nie so politisch umgesetzt wurden. Es ging nicht um die Reste einer Klosterkirche oder einer Stadtmauer. Es war eine Aktion, die letztendlich die Freilegung der Reste der Keller und die Kennzeichnung des gesamten Geländes zur Folge hatte.
Nach dieser Aktion, den Bündnissen, die entstanden, der Aufmerksamkeit, die der Ort auch in der Folge durch die Ausstellung „Der umschwiegene Ort“ in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst erlangte, konnte die Bedeutung des Ortes nicht mehr ignoriert werden.
Die Aktion war nicht beliebt. Bis zum heutigen Tag werden bei Einweihungen, Ereignissen, die sich auf diesen Ort beziehen, von offizieller Seite nicht diese bürgerschaftlichen Anfänge erwähnt. Bei offiziellen Anlässen gilt die Ausstellung zur 750 Jahr Feier Berlin als Anfang. Aber das war lange danach.
Jutta Kausch-Henken ist Schauspielerin, Kabarettistin und Friedensaktivistin. Während der Grabungsaktion verliest sie mit drei weiteren Aktiven einen Teil des Manuskripts.
Der Gebäudekomplex entsteht ab Mitte der 1920er Jahre auf dem westlichen Teil des Parks des Prinz-Albrecht-Palais. Dazu gehören ein Hochhaus und ein Eckhaus an der Anhalter Straße. In der NS-Zeit hat das Reichsarbeitsministerium hier seinen Sitz. Seit den 1960er Jahren wird der Gebäudekomplex des heutigen Europahauses unter anderem als Fernmeldeamt genutzt. Heute befinden sich hier das Entwicklungsministerium und das Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung.
Jürgen Henschel gilt als wichtiger Vertreter der deutschen Reportagefotografie. Er ist für Die Wahrheit tätig, der Zeitung der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW). Seine Fotos dokumentieren das politische, gesellschaftliche und kulturelle Leben in West-Berlin.
»Das Motto ›Grabe wo du stehst‹ war bis dahin in Berlin noch nie so politisch umgesetzt worden.«
Sabine Weißler ist Gründungsmitglied und stellvertretende Vorsitzende des Aktiven Museums. Von 1989 bis 1991 sitzt sie für die Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL) im Berliner Abgeordnetenhaus und ist später als Kultur- und Bibliotheksamtsleiterin in Steglitz-Zehlendorf und als Kulturstadträtin in Mitte tätig.
Warum warst Du dabei?
Ich war Gründungsmitglied des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand und gleichzeitig Teilnehmerin des Jurysitzungen für eine Neugestaltung des Geländes des ehemaligen SS-Reichsicherheitshauptamtes in meiner Funktion als Kulturpolitikerin der Alternativen Liste.
In der Jury kam es immer wieder zu Diskussionen über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Resten des Gebäudes. Während einer Sitzung kam die Meldung, der Abriss sei bis zu Oberkante Keller erfolgt. Das legte nahe, Kellerteile müssten noch vorhanden sein. Dann passierte erstmal nichts.
Das Aktives Museum ergriff die Initiative und formulierte einen Aufruf für die Aktion Nachgegraben, die ich gemeinsam mit anderen Mitgliedern organisierte. Noch lange vor jeder Form des Desktoppublishings sieht man dem Flugblatt meine liederliche Handschrift an.
Der Tag war aufregend. Wir standen da und wussten nicht wo anfangen. Ich kannte genügend Fotos und schätzte die Distanz zum Gropius Bau ab. Wir gruben uns sehr mühsam in den feinen Schutt ein, aber am Ende sah man unsere Spuren deutlich.
Später stellten wir fest, dass die Schätzung erstaunlich genau war. Wären wir wirklich auf die Bodenplatte gestoßen, ich wäre in Ohnmacht gefallen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
An die große Teilnahme. Es waren nicht nur Freundinnen und Freunde da. Menschen, die einfach davon in der Nachbarschaft gehört hatten, kamen und hielten diese Spurensuche für wichtig.
Wie betrachtest Du die Aktion im Rückblick?
Das Motto der Geschichtswerkstätten „Grabe wo du stehst“ war bis dahin in Berlin noch nie so politisch umgesetzt wurden. Es ging nicht um die Reste einer Klosterkirche oder einer Stadtmauer. Es war eine Aktion, die letztendlich die Freilegung der Reste der Keller und die Kennzeichnung des gesamten Geländes zur Folge hatte.
Nach dieser Aktion, den Bündnissen, die entstanden, der Aufmerksamkeit, die der Ort auch in der Folge durch die Ausstellung „Der umschwiegene Ort“ in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst erlangte, konnte die Bedeutung des Ortes nicht mehr ignoriert werden.
Die Aktion war nicht beliebt. Bis zum heutigen Tag werden bei Einweihungen, Ereignissen, die sich auf diesen Ort beziehen, von offizieller Seite nicht diese bürgerschaftlichen Anfänge erwähnt. Bei offiziellen Anlässen gilt die Ausstellung zur 750 Jahr Feier Berlin als Anfang. Aber das war lange danach.
Anlässlich der Ausstellung »Preußen – Versuch einer Bilanz« im August 1981 wird der Ort des Hausgefängnisses der Gestapo-Zentrale zum ersten Mal mit einem mehrsprachigen Schild markiert. Die deutsche Aufschrift lautet: »Hier befanden sich die Folterzellen der Geheimen Staatspolizei«. Ähnliche Schilder werden in den folgenden Jahren mehrfach beschmiert, zerstört und wieder erneuert.
»Es hat sich gelohnt. Nun steht dort die Topographie des Terrors.«
Warum warst Du dabei?
Ich war dabei, weil Jürgen Karwelat mich mitgenommen hat. Jürgen war einer der Organisatoren.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Die Grabung war etwas Besonderes. Das war für mich eine etwas andere Aktion.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Es hat sich gelohnt. Nun steht dort die Topographie des Terrors.
»Es war eine sehr bewegende, symbolische Aktion.«
Christine Fischer-Defoy forscht in den 1980er Jahren zur Geschichte der Berliner Kunsthochschulen in der NS-Zeit. Sie ist im Aktiven Museum engagiert und wird 1991 Vorsitzende des Vereins. Später beschäftigt sie sich mit der Emigration aus Deutschland ab 1933.
Warum warst Du dabei?
Uns ging es damals darum, dass vom Land Berlin immer gesagt wurde, es gebe keine authentischen Reste mehr auf diesem Gelände, es sei alles damals tiefenenttrümmert worden, also, es sei sinnlos, hier noch nach historischen Spuren zu suchen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Es waren auch sehr viele ältere Menschen dabei, die selbst zum Teil in diesen Gestapo-Gefängnissen inhaftiert waren. Wir haben einen Graben entlang der vermuteten Umfassungsmauer des Gestapo-Gebäudes gegraben, aber natürlich nicht mehr als vielleicht 30 Zentimeter tief.
Wie betrachtest Du die Aktion im Rückblick?
Es war eine sehr bewegende, symbolische Aktion, die aber dann große Medienaufmerksamkeit bekommen hat dafür, dass man eben aus diesem Gelände einen Denkort machen soll, wie wir das damals genannt haben.
Es war sozusagen der Auftakt dafür, dass das Land Berlin dann im folgenden Jahr eben wirklich diese archäologischen Grabungen gemacht hat, bei der dann noch eine Reihe von Gebäuderesten wieder zum Vorschein kam.
»Das Motto ›Grabe wo du stehst‹ war bis dahin in Berlin noch nie so politisch umgesetzt worden.«
Sabine Weißler ist Gründungsmitglied und stellvertretende Vorsitzende des Aktiven Museums. Von 1989 bis 1991 sitzt sie für die Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL) im Berliner Abgeordnetenhaus und ist später als Kultur- und Bibliotheksamtsleiterin in Steglitz-Zehlendorf und als Kulturstadträtin in Mitte tätig.
Warum warst Du dabei?
Ich war Gründungsmitglied des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand und gleichzeitig Teilnehmerin des Jurysitzungen für eine Neugestaltung des Geländes des ehemaligen SS-Reichsicherheitshauptamtes in meiner Funktion als Kulturpolitikerin der Alternativen Liste.
In der Jury kam es immer wieder zu Diskussionen über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Resten des Gebäudes. Während einer Sitzung kam die Meldung, der Abriss sei bis zu Oberkante Keller erfolgt. Das legte nahe, Kellerteile müssten noch vorhanden sein. Dann passierte erstmal nichts.
Das Aktives Museum ergriff die Initiative und formulierte einen Aufruf für die Aktion Nachgegraben, die ich gemeinsam mit anderen Mitgliedern organisierte. Noch lange vor jeder Form des Desktoppublishings sieht man dem Flugblatt meine liederliche Handschrift an.
Der Tag war aufregend. Wir standen da und wussten nicht wo anfangen. Ich kannte genügend Fotos und schätzte die Distanz zum Gropius Bau ab. Wir gruben uns sehr mühsam in den feinen Schutt ein, aber am Ende sah man unsere Spuren deutlich.
Später stellten wir fest, dass die Schätzung erstaunlich genau war. Wären wir wirklich auf die Bodenplatte gestoßen, ich wäre in Ohnmacht gefallen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
An die große Teilnahme. Es waren nicht nur Freundinnen und Freunde da. Menschen, die einfach davon in der Nachbarschaft gehört hatten, kamen und hielten diese Spurensuche für wichtig.
Wie betrachtest Du die Aktion im Rückblick?
Das Motto der Geschichtswerkstätten „Grabe wo du stehst“ war bis dahin in Berlin noch nie so politisch umgesetzt wurden. Es ging nicht um die Reste einer Klosterkirche oder einer Stadtmauer. Es war eine Aktion, die letztendlich die Freilegung der Reste der Keller und die Kennzeichnung des gesamten Geländes zur Folge hatte.
Nach dieser Aktion, den Bündnissen, die entstanden, der Aufmerksamkeit, die der Ort auch in der Folge durch die Ausstellung „Der umschwiegene Ort“ in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst erlangte, konnte die Bedeutung des Ortes nicht mehr ignoriert werden.
Die Aktion war nicht beliebt. Bis zum heutigen Tag werden bei Einweihungen, Ereignissen, die sich auf diesen Ort beziehen, von offizieller Seite nicht diese bürgerschaftlichen Anfänge erwähnt. Bei offiziellen Anlässen gilt die Ausstellung zur 750 Jahr Feier Berlin als Anfang. Aber das war lange danach.
»Das war eine der besten Aktionen jemals.«
Annette Ahme ist in den 1980er Jahren für die Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL) Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Kreuzberg und des Berliner Abgeordnetenhauses. Sie ist Gründungsmitglied des Aktiven Museums.
Warum warst Du dabei?
Ich hatte die Idee eingebracht, „einfach“ öffentlich zu graben als Gemeinschaftsaktion und mit Pressebeobachtung. Ich hatte vorher bei Baustadtrat Werner Orlowsky nachgefragt. Der hatte mir versichert, das sei »alles tiefenenttrümmert“, da sei nichts mehr. Ich glaubte das einfach nicht.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Ich habe mit dem Mann von der Schlosserwerkstatt Wille und einer Mitarbeiterin der Kita-Betriebe mit dem Auto die Kitas und Jugendeinrichtungen abgefahren und habe ganz viele Schippen und Schaufeln dadurch zusammenbekommen.
Meine Idee wurde anfangs verlacht, aber am Ende übernommen.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Das war eine der besten Aktionen jemals.
»Wir waren später völlig überrascht, dass an der Stelle tatsächlich Kellerräume der Gestapo freigelegt wurden.«
Jürgen Karwelat ist seit 1983 Mitglied der Berliner Geschichtswerkstatt und zum Zeitpunkt der Grabungsaktion als Jurist im Bundeskartellamt tätig. Später wechselt er in verschiedene Bundesministerien. Seine Mitarbeit in der Berliner Geschichtswerkstatt hält bis zum heutigen Tage an.
Warum warst Du dabei?
Ich hatte schon einige Jahre zuvor auf dem unwirtlichen Gelände eine Gedenkfeier zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs organisiert. Insofern war ich sofort dabei, als das Aktive Museum an uns herangetreten ist, dass wir etwas auf dem Gelände machen sollen, um diesen Täterort zu kennzeichnen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Ich war der Anmelder der Veranstaltung und habe der Polizei und auch der Senatsverwaltung vorenthalten, dass nicht nur ein Text gelesen werden soll, sondern wir auch konkret graben wollten.
Glücklicherweise hat die Polizei, die das Geschehen aus der Ferne beobachtete, mich während der Aktion auf diese Sache nicht angesprochen.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Das war sehr gelungen. Wir waren einige Monate später völlig überrascht, dass an der Stelle, an der wir symbolisch gegraben haben, tatsächlich Kellerräume des Gestapo-Hauptquartiers freigelegt wurden.
Wir haben mit der Aktion einen wichtigen Schub für das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors gegeben.
»Die Aktion war ein wichtiges Element zivilgesellschaftlichen Engagements.«
Der Politik- und Kulturwissenschaftler Udo Gößwald ist Gründungsmitglied der Berliner Geschichtswerkstatt und des Aktiven Museums. Von 1987 bis 2022 ist er als Direktor des Museums Neukölln tätig.
Warum warst Du dabei?
Ich habe die Aktion aktiv unterstützt und während der Grabung Texte zur Funktion des Reichssicherungshauptamtes und der Geschichte des Geländes vorgetragen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
An den Enthusiasmus, mit dem auf dem Gelände gegraben wurde.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Die Aktion war ein wichtiges Element zivilgesellschaftlichen Engagements, das den Stein ins Rollen brachte, um die Forschung über Widerstand und Verfolgung während des NS-Regimes zu intensivieren.
Zugleich wurde damit der Ort der Täter öffentlich markiert und der Berliner Senat aufgefordert, dort ein Gedenk- und Dokumentationszentrum zu errichten.
Jutta Kausch-Henken ist Schauspielerin, Kabarettistin und Friedensaktivistin. Während der Grabungsaktion verliest sie mit drei weiteren Aktiven einen Teil des Manuskripts.
Veronika Hitpaß kommt zum Studium der Soziologie nach West-Berlin. Sie ist politisch aktiv und engagiert sich in der Offenen Jugendarbeit. Später ist sie als Lehrerin tätig.
Während des Nationalsozialismus ist Falk Harnack Widerstandskämpfer und hält Kontakte zu den Widerstandsgruppen Weiße Rose und zur Rote Kapelle. Nach dem Krieg ist er als erfolgreicher Drehbuchautor und Regisseur tätig. Das Aktive Museum ernennt ihn 1984 zum Ehrenmitglied.
Die Brache wird von einem Autoübungsplatz und einer Bauschuttverwertungsfirma genutzt. Die Vergangenheit scheint vergessen. Nach dem Bau der Berliner Mauer entsteht auf dem Gelände eine Brache. Ende der 1960er Jahre wird auf dem Geländeteil an der Wilhelm- und Anhalter Straße ein Autoübungsgelände eröffnet. Nördlich davon ist eine Bauschuttverwertungsfirma tätig. Beide Nutzungen bleiben bis Mitte der 1980er Jahre bestehen.
Jürgen Karwelat erstellt für die Aktion am 5. Mai 1985 eine »Textcollage«, die aus offiziellen Texten aus der NS-Zeit, persönlichen Notizen von verschiedenen Personen und eigenen Anmerkungen besteht. Die Textcollage wird während der Aktion vorgetragen.
Der Bau der Berliner Mauer 1961 teilt die Stadt Berlin für 28 Jahre in zwei Hälften. Das Gelände, das im Bezirk Kreuzberg liegt, gerät in eine West-Berliner Randlage. Die Mauer verläuft in der Südlichen Friedrichstadt entlang der Stresemann-, Niederkirchner- und Zimmerstraße.
Im Archiv der Berliner Geschichtswerkstatt finden sich zwei Einladungen zu der Aktion am 5. Mai 1985. Leider wissen wir nicht, über welche Wege die Einladungen konkret verbreitet wurden. In einer Einladung findet sich auch ein Plan und eine Grabung wird angedeutet.
Das Gebäude wird 1935/36 als Sitz für das im Mai 1933 gebildete Reichsluftfahrtministerium errichtet. Die komplette bisherige Bebauung des Geländes muss dafür weichen. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wird das Gebäude wieder hergerichtet. 1949 wird hier die DDR gegründet. Der weitläufige Gebäudekomplex dient zu DDR-Zeiten als Haus der Ministerien. Nach 1990 sitzt hier zunächst die Treuhandanstalt, heute wird das Gebäude vom Bundesfinanzministerium genutzt.
Fritz Teppich kämpft im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco und kehrt erst 1946 nach Deutschland zurück. Der überzeugte Kommunist wohnt in West-Berlin und arbeitet für die DDR-Nachrichtenagentur ADN. Er engagiert sich unermüdlich gegen Faschismus und in der West-Berliner Friedensbewegung.
1899 wird das Gebäude als Sitz des Preußischen Landtages eingeweiht. 1934 gründet die NS-Führung hier den Volksgerichtshof. Im Zweiten Weltkrieg wird der Bau dann stark beschädigt. Das Gebäude liegt nach 1961 direkt neben der Berliner Mauer in Ost-Berlin. Bis 1989 wird es von der Staatlichen Plankommission und dem Ministerium für Staatssicherheit genutzt. Seit 1993 tagt hier das Abgeordnetenhaus, das Parlament des Landes Berlin.
Das SO 36 ist ein bekannter Musik-Club in der Kreuzberger Oranienstraße. Er wird 1983 geschlossen. 1984 mietet die Internationale Bauausstellung (IBA) das Gebäude. Doch das Haus wird besetzt. Das Team der IBA beginnt Verhandlungen. Eine Lösung wird gefunden. Betrieben wird das Haus nun unter anderem von Personen, die 1984 aus dem KuKuCK-Haus in der Anhalter Straße 7 vertrieben wurden.
Der Bau der Berliner Mauer 1961 teilt die Stadt Berlin für 28 Jahre in zwei Hälften. Das Gelände, das im Bezirk Kreuzberg liegt, gerät in eine West-Berliner Randlage. Die Mauer verläuft in der Südlichen Friedrichstadt entlang der Stresemann-, Niederkirchner- und Zimmerstraße.
Jürgen Karwelat von der Berliner Geschichtswerkstatt meldet am 2. April 1985 eine Versammlung für den 5. Mai 1985 an und erwähnt das Vorlesen einer Textcollage. Die Polizei antwortet am 18. April 1985 und sendet ein Merkblatt mit Hinweisen für Versammlungen.
Im Januar 1981 wird das Haus in der Anhalter Straße 7 »instandbesetzt«. Es entsteht das Kunst- und Kultur-Centrum Kreuzberg, das sogenannte KuKuCK-Haus. In dem alternativen Kulturzentrum gibt es unter anderem Raum für Theater- und Musikgruppen sowie eine Bibliothek. Berühmt ist das Haus auch für ein großes Fassadenbild, das zwei haushohe Flächen einnimmt. Das Gebäude wird im Juli 1984 geräumt.
1968 eröffnet der Gebäudekomplex in der Stresemannstraße mit dem markanten 18-stöckigen Hochhaus, das weithin sichtbar ist. Der Name nimmt auf das berühmte Hotel »Excelsior« Bezug, das sich an dieser Stelle befand. Zum Gebäudeensemble gehören heute unter anderem über 500 Wohnungen.
Während des Nationalsozialismus ist Falk Harnack Widerstandskämpfer und hält Kontakte zu den Widerstandsgruppen Weiße Rose und zur Rote Kapelle. Nach dem Krieg ist er als erfolgreicher Drehbuchautor und Regisseur tätig. Das Aktive Museum ernennt ihn 1984 zum Ehrenmitglied.
Der Gebäudekomplex entsteht ab Mitte der 1920er Jahre auf dem westlichen Teil des Parks des Prinz-Albrecht-Palais. Dazu gehören ein Hochhaus und ein Eckhaus an der Anhalter Straße. In der NS-Zeit hat das Reichsarbeitsministerium hier seinen Sitz. Seit den 1960er Jahren wird der Gebäudekomplex des heutigen Europahauses unter anderem als Fernmeldeamt genutzt. Heute befinden sich hier das Entwicklungsministerium und das Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung.
Der gebürtige Berliner Kurt Schilde schließt 1981 sein Studium der Soziologie ab und arbeitet für das Bezirksamt Tempelhof. Ende der 1980er Jahre wechselt er zum Museum des Bezirks. Für Projekte zur Erforschung des Nationalsozialismus ist er danach für weitere Berliner Einrichtungen tätig.
1881 wird das Gebäude als Kunstgewerbemuseum mit einer Unterrichtsanstalt und Bibliothek eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg erleidet es schwere Zerstörungen. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen wird das Museum ab 1977 wieder aufgebaut und 1981 neueröffnet. Die erste große Ausstellung heißt »Preußen – Versuch einer Bilanz«. Heute ist es ein Ort für zeitgenössische Kunst aus der ganzen Welt.
Fritz Teppich kämpft im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco und kehrt erst 1946 nach Deutschland zurück. Der überzeugte Kommunist wohnt in West-Berlin und arbeitet für die DDR-Nachrichtenagentur ADN. Er engagiert sich unermüdlich gegen Faschismus und in der West-Berliner Friedensbewegung.
»Den Umgang der Stadt Berlin mit dem Gelände fand ich skandalös.«
Christiane Zieseke studiert Kunstgeschichte. Sie engagiert sich in der Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz (AL) und im Verein neuen Gesellschaft für bildende Kunst, seit 1987 auch als Geschäftsführerin. 1985 ist sie Vorstandsmitglied des Aktiven Museums.
Warum warst Du dabei?
Ich war Vorstandsmitglied des Vereins und hatte mich schon längere Zeit – auch im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau des Gropius-Baus – mit dem Gelände beschäftigt. Den Umgang der Stadt Berlin mit dem Gelände – insbesondere des Regierenden Bürgermeisters – fand ich skandalös.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Eigentlich war nicht viel zu sehen. Die Pressereaktion war dennoch beachtlich.
Wie betrachtest Du die Aktion im Rückblick?
Die Aktion war viel wirksamer als ich geglaubt hatte. Sie war der Anfang einer ernsthaften öffentlichen Beschäftigung mit der Geschichte.
Hans Peter Stiebing ist Fotograf und Redakteur bei der Tageszeitung (taz). Er fotografiert auch in Ost-Berlin und dokumentiert im November 1989 den Mauerfall. Seine Fotos zeigen das Leben in der geteilten Stadt Berlin und nach 1989 das Zusammenwachsen der Stadthälften.
»Wir waren später völlig überrascht, dass an der Stelle tatsächlich Kellerräume der Gestapo freigelegt wurden.«
Jürgen Karwelat ist seit 1983 Mitglied der Berliner Geschichtswerkstatt und zum Zeitpunkt der Grabungsaktion als Jurist im Bundeskartellamt tätig. Später wechselt er in verschiedene Bundesministerien. Seine Mitarbeit in der Berliner Geschichtswerkstatt hält bis zum heutigen Tage an.
Warum warst Du dabei?
Ich hatte schon einige Jahre zuvor auf dem unwirtlichen Gelände eine Gedenkfeier zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs organisiert. Insofern war ich sofort dabei, als das Aktive Museum an uns herangetreten ist, dass wir etwas auf dem Gelände machen sollen, um diesen Täterort zu kennzeichnen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Ich war der Anmelder der Veranstaltung und habe der Polizei und auch der Senatsverwaltung vorenthalten, dass nicht nur ein Text gelesen werden soll, sondern wir auch konkret graben wollten.
Glücklicherweise hat die Polizei, die das Geschehen aus der Ferne beobachtete, mich während der Aktion auf diese Sache nicht angesprochen.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Das war sehr gelungen. Wir waren einige Monate später völlig überrascht, dass an der Stelle, an der wir symbolisch gegraben haben, tatsächlich Kellerräume des Gestapo-Hauptquartiers freigelegt wurden.
Wir haben mit der Aktion einen wichtigen Schub für das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors gegeben.
»Die Aktion war ein wichtiges Element zivilgesellschaftlichen Engagements.«
Der Politik- und Kulturwissenschaftler Udo Gößwald ist Gründungsmitglied der Berliner Geschichtswerkstatt und des Aktiven Museums. Von 1987 bis 2022 ist er als Direktor des Museums Neukölln tätig.
Warum warst Du dabei?
Ich habe die Aktion aktiv unterstützt und während der Grabung Texte zur Funktion des Reichssicherungshauptamtes und der Geschichte des Geländes vorgetragen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
An den Enthusiasmus, mit dem auf dem Gelände gegraben wurde.
Wie denkst Du heute über die Aktion?
Die Aktion war ein wichtiges Element zivilgesellschaftlichen Engagements, das den Stein ins Rollen brachte, um die Forschung über Widerstand und Verfolgung während des NS-Regimes zu intensivieren.
Zugleich wurde damit der Ort der Täter öffentlich markiert und der Berliner Senat aufgefordert, dort ein Gedenk- und Dokumentationszentrum zu errichten.
Bernhard Müller ist Mitglied der Berliner Geschichtswerkstatt. Von Beruf ist er Industriekaufmann und Bilanzbuchhalter, studiert später Geschichte und betätigt sich als Ausstellungsmacher zu historischen Themen.
Das Gebäude wird 1935/36 als Sitz für das im Mai 1933 gebildete Reichsluftfahrtministerium errichtet. Die komplette bisherige Bebauung des Geländes muss dafür weichen. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wird das Gebäude wieder hergerichtet. 1949 wird hier die DDR gegründet. Der weitläufige Gebäudekomplex dient zu DDR-Zeiten als Haus der Ministerien. Nach 1990 sitzt hier zunächst die Treuhandanstalt, heute wird das Gebäude vom Bundesfinanzministerium genutzt.
»Es war eine sehr bewegende, symbolische Aktion.«
Christine Fischer-Defoy forscht in den 1980er Jahren zur Geschichte der Berliner Kunsthochschulen in der NS-Zeit. Sie ist im Aktiven Museum engagiert und wird 1991 Vorsitzende des Vereins. Später beschäftigt sie sich mit der Emigration aus Deutschland ab 1933.
Warum warst Du dabei?
Uns ging es damals darum, dass vom Land Berlin immer gesagt wurde, es gebe keine authentischen Reste mehr auf diesem Gelände, es sei alles damals tiefenenttrümmert worden, also, es sei sinnlos, hier noch nach historischen Spuren zu suchen.
An was erinnerst Du Dich besonders?
Es waren auch sehr viele ältere Menschen dabei, die selbst zum Teil in diesen Gestapo-Gefängnissen inhaftiert waren. Wir haben einen Graben entlang der vermuteten Umfassungsmauer des Gestapo-Gebäudes gegraben, aber natürlich nicht mehr als vielleicht 30 Zentimeter tief.
Wie betrachtest Du die Aktion im Rückblick?
Es war eine sehr bewegende, symbolische Aktion, die aber dann große Medienaufmerksamkeit bekommen hat dafür, dass man eben aus diesem Gelände einen Denkort machen soll, wie wir das damals genannt haben.
Es war sozusagen der Auftakt dafür, dass das Land Berlin dann im folgenden Jahr eben wirklich diese archäologischen Grabungen gemacht hat, bei der dann noch eine Reihe von Gebäuderesten wieder zum Vorschein kam.
1881 wird das Gebäude als Kunstgewerbemuseum mit einer Unterrichtsanstalt und Bibliothek eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg erleidet es schwere Zerstörungen. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen wird das Museum ab 1977 wieder aufgebaut und 1981 neueröffnet. Die erste große Ausstellung heißt »Preußen – Versuch einer Bilanz«. Heute ist es ein Ort für zeitgenössische Kunst aus der ganzen Welt.
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